Eigenverbrauch und Energieautarkie: Unabhängigkeit für Unternehmen mit Photovoltaik

Autark im Unternehmen: Versorgungssicherheit dank Photovoltaik
Mar 11, 2025
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Wenn Sie die Energierechnungen Ihres Unternehmens in den vergangenen Jahren einmal vergleichend nebeneinanderlegen, dann stellen Sie eines fest: Die Strompreise haben sich in den letzten Jahren kontinuierlich nach oben bewegt und erreichten im Oktober 2022 sogar Höchstwerte von über 70 Cent/kWh. Seitdem schwanken die Preise, bewegen sich aber weiter auf einem hohen Niveau. Gerade für Betriebe hat dies erhebliche Auswirkungen. Durch die zunehmenden Unsicherheiten auf den Energiemärkten werden ihre Betriebskosten auch in Zukunft schwer kalkulierbar und können die positive Unternehmensentwicklung dadurch erheblich einschränken.

Energieunabhängigkeit wird aus diesem Grund zu einem zentralen Ziel für viele Unternehmen. Die Möglichkeit, den eigenen Stromverbrauch über eine Photovoltaikanlage und einen Stromspeicher zu decken, ermöglicht nicht nur langfristige Kosteneinsparungen, sondern stärkt auch die Versorgungssicherheit. Unternehmen, die auf Eigenverbrauch und Energieautarkie setzen, positionieren sich zudem als nachhaltige und zukunftsorientierte Akteure auf dem Markt.

Wie wichtig sind Autarkie und Eigenverbrauch in Zeiten steigender Energiepreise?

In Anbetracht der Entwicklungen sind Unternehmen nahezu gezwungen, sich nach Alternativen zur öffentlichen Stromversorgung umzusehen. Themen wie Autarkie und der Eigenverbrauch gewinnen zunehmend an Bedeutung. Je höher der Anteil des Stromverbrauchs ist, der durch selbst erzeugten Solarstrom abgedeckt wird, desto unabhängiger werden Unternehmen von der Strompreisentwicklung. Ein hoher Autarkiegrad optimiert gleichzeitig den Eigenverbrauch an Strom. Diese Kombination sorgt für planbare Kosten und wirtschaftliche Stabilität.

Warum Energieautarkie besonders für gewerbliche Betriebe interessant ist

Gewerbliche Betriebe profitieren aus vier Gründen besonders von Energieautarkie:

  • Hoher Verbrauch an Energie
    Der Stromverbrauch ist in Betrieben gegenüber einem privaten Haushalt natürlich deutlich höher. Gleichzeitig ist er besser planbar, weil in den meisten Fällen Vergleichswerte der letzten Jahre vorliegen.
  • Große Dachflächen
    Um einen Betrieb mit selbsterzeugtem Strom zu versorgen, braucht es große Dach- und Grundstücksflächen, die in den meisten Betrieben vorhanden sind. Ideale Voraussetzungen, um den Eigenverbrauch und den Autarkiegrad zu steigern
  • Intelligente Lastmanagementsysteme
    Betriebe können durch intelligente Lastmanagementsysteme und Stromspeicher ihre Energiekosten erheblich senken. Die Verteilung der Energie wird so gesteuert, dass Maschinen und Anlagen effektiver arbeiten und Lastspitzen vermieden werden.
  • Staatliche Förderprogramme für betriebliche PV-Anlagen
    Gleichzeitig haben Unternehmen die Möglichkeit, verschiedene Fördermittel für PV-Anlagen in Anspruch zu nehmen, darunter insbesondere staatliche Förderoptionen.

Was mit Autarkie und Autarkiegrad gemeint ist

Sie haben bis hierhin schon ein paar Mal den Begriff der Autarkie gelesen, daher sehen wir uns an dieser Stelle mal genauer an, was dahintersteckt. Der Autarkiegrad beschreibt den Anteil des gesamten Strombedarfs eines Unternehmens, der durch die eigene Energieerzeugung gedeckt wird. Ein hoher Autarkiegrad ist ein Indikator für eine geringere Abhängigkeit vom öffentlichen Stromnetz. Er wird berechnet als:

Autarkiegrad (%) = (Eigenverbrauch / Gesamtverbrauch) × 100

Die Eigenverbrauchsquote hingegen gibt an, wie viel Prozent des erzeugten Solarstroms direkt genutzt wird, statt ins Netz eingespeist zu werden.

Ein Beispiel aus der Praxis: Ein mittelständisches Produktionsunternehmen installiert eine Photovoltaikanlage mit einer Leistung von 500 kWp auf seinem Dach. Der jährliche Stromverbrauch des Unternehmens beträgt 800.000 kWh, während die PV-Anlage jährlich 550.000 kWh Solarstrom erzeugt.

Berechnung des Autarkiegrads: Das Unternehmen nutzt 400.000 kWh des erzeugten Solarstroms direkt für die Produktion. Der restliche Strombedarf (400.000 kWh) wird aus dem öffentlichen Netz bezogen.

  • Autarkiegrad = (Eigenverbrauch / Gesamtverbrauch) × 100
  • Autarkiegrad = (400.000 kWh / 800.000 kWh) × 100 = 50 %

Eigenverbrauchsquote: Die restlichen 150.000 kWh des erzeugten Solarstroms werden ins Netz eingespeist, da sie nicht direkt vor Ort verbraucht werden können.

  • Eigenverbrauchsquote = (Eigenverbrauch / Erzeugung) × 100
  • Eigenverbrauchsquote = (400.000 kWh / 550.000 kWh) × 100 = 72,73 %

Das Unternehmen deckt also mit der eigenen PV-Anlage bereits die Hälfte seines Strombedarfs selbst und ist entsprechend weniger abhängig von steigenden Strompreisen oder Netzschwankungen. Zusätzliche Investitionen zum Beispiel in einen Batteriespeicher können den Autarkiegrad und die Eigenverbrauchsquote weiter steigern.

Energieautarkie: Die Vision moderner Unternehmen

In Anbetracht der bisherigen Gedanken, ist demnach das erklärte Ziel, möglichst sämtliche Einrichtungen im Betrieb mit Solarstrom zu betreiben. Man spricht in diesem Fall von Energieautarkie – die vollkommene Selbstversorgung mit Solarstrom und die damit verbundene Unabhängigkeit von externen Energieversorgern. Für Unternehmen ist dies eine strategische Maßnahme, um langfristig wettbewerbsfähig und nachhaltig zu bleiben.

Warum ist Energieautarkie gerade für Unternehmen so relevant?

Im Vergleich zu privaten Haushalten spielt Energieautarkie für Unternehmen eine wesentlich größere Rolle:

  • Höhere Einsparpotenziale: Da Unternehmen wesentlich mehr Strom verbrauchen, ist das das Einsparpotenzial deutlich höher.
  • Größere Investitionsspielräume: Unternehmen können mehr Budget für Photovoltaikanlagen und Speicherlösungen aufbringen, um ihren Autarkiegrad zu erhöhen.
  • Nachhaltigkeit als Wettbewerbsvorteil: Kunden und Geschäftspartner legen zunehmend Wert auf nachhaltige Geschäftsmodelle, wodurch energieautarke Unternehmen einen Imagevorteil genießen.
  • Versorgungssicherheit: Unabhängigkeit vom öffentlichen Stromnetz schützt vor Schwankungen am Energiemarkt und möglichen Stromausfällen.

Welcher Autarkiegrad ist realistisch und wirtschaftlich für Unternehmen?

Der Kauf und die Installation einer Solaranlage ist für Betriebe natürlich auch mit Investitionen verbunden, die gegenüber den potenziellen Einsparungen gut abgewogen werden müssen.

Ein Beispiel: Ein mittelständischer Betrieb benötigt jährlich 500.000 kWh Strom. Für eine vollständige Autarkie wären Investitionen von 1 Mio. € in eine PV-Anlage mit 400 kWp und einen Speicher mit 500 kWh nötig. Stattdessen entscheidet sich das Unternehmen für eine PV-Anlage mit 300 kWp und einen Speicher mit 200 kWh, wodurch die Investitionskosten auf 600.000 € reduziert werden.Das Unternehmen erreicht auf diese Weise einen Autarkiegrad von 75 % und spart jährlich 70.000 € Stromkosten. Durch die geringeren Investitionskosten amortisiert sich die Anlage nach etwa acht Jahren.

Ein wirtschaftlich sinnvoller Autarkiegrad für Unternehmen liegt zwischen 70 % und 80 %. Dieser Wert bietet eine optimale Balance zwischen Investitionskosten und Kosteneinsparungen.Entscheidend sind am Ende aber immer die individuellen Anforderungen eines Unternehmens, wie Produktionszeiten, saisonale Schwankungen und der Energiebedarf energieintensiver Maschinen.

So können Unternehmen ihren Autarkiegrad mit einer eigenen PV-Anlage steigern

Den Autarkiegrad und die Eigenverbrauchsquote können Unternehmen durch moderne Technik und optimierte Verbrauchsstrategien erhöhen. Zu den wichtigsten Maßnahmen für mehr Autarkie und die bestmögliche Nutzung der eigenen Photovoltaikanlage gehören:

  • Einsatz von Stromspeichern: Diese Stromspeicher speichern überschüssigen Solarstrom, um ihn bei Bedarf – etwa während der Lastspitzen – zu nutzen. Speicher, die auf den individuellen Energiebedarf eines Unternehmens abgestimmt sind, sorgen für eine hohe Wirtschaftlichkeit und reduzieren die hohen Kosten für Energie aus dem öffentlichen Stromnetz. Förderprogramme und steuerliche Vorteile machen die Anschaffung moderner Stromspeicher zusätzlich attraktiver.
  • Intelligente Energiemanagementsysteme (EMS): EMS analysieren den Energieverbrauch in Echtzeit und passen die Nutzung an die Solarstromproduktion an. So können energieintensive Prozesse auf Zeiten hoher Energieerzeugung verlagert werden. Dies steigert den Eigenverbrauchsanteil und reduziert Netzlasten.
  • Solarstrom für betriebliche Anwendungen: Elektrische Betriebsfahrzeuge oder Maschinen können direkt mit Solarstrom betrieben werden. Dies steigert ebenfalls den Eigenverbrauch und senkt die Kosten für Strom aus dem Netz.

Was ist nun der richtige Weg für mehr Autarkie und Unabhängigkeit vom Netz?

Durch die intelligente Kombination aus Photovoltaik, Stromspeichern und Energiemanagementsystemen können Unternehmen:

  • Ihre Energiekosten senken,
  • die Unabhängigkeit vom Stromnetz steigern,
  • nachhaltiger wirtschaften und
  • strategische Vorteile wie ein besseres Unternehmensimage erzielen.

Dabei müssen die Investitionskosten immer den möglichen Einsparungen gegenübergestellt werden. Auch wenn der Grundsatz gilt: Je höher die Eigenverbrauchsquote und der Anteil an selbst verbrauchtem Strom, desto höher ist auch die Autarkie, müssen demgegenüber auch immer die Kosten für die Anschaffung von Photovoltaikanlage, Stromspeicher und Energiemanagementsysteme gegenübergestellt werden. In aller Regel landen Sie dann bei einem Autarkiegrad von 70 bis 80 %, der für Sie rentabel sein wird.

Solarstrom: Das sind die Einsatzmöglichkeiten in Unternehmen

Die Nutzung von Solarstrom bietet für Unternehmen weit mehr als die reine Versorgung von Gebäuden mit selbst erzeugter Energie. Auch elektrische Betriebsfahrzeuge, Maschinen oder Heizsysteme können direkt mit Solarstrom betrieben werden. Besonders energieintensive Branchen wie die Produktion oder die Logistik profitieren von dieser Anwendung, denn sie verbrauchen sehr viel Energie und haben demnach ein entsprechend hohes Einsparpotenzial.Gleichzeitig wird der Energiebedarf nachhaltig gedeckt, wodurch Unternehmen unabhängiger vom Stromnetz werden.

So funktioniert die Integration von Photovoltaik in Unternehmensstrukturen

Viele Unternehmen haben seit vielen Jahren etablierte Strukturen und Prozesse. Eine erfolgreiche Integration von Photovoltaikanlagen erfordert daher eine präzise Planung. Aspekte wie die Ausrichtung der Module, die Dimensionierung der Anlage und die passende Speicherkapazität müssen auf den jeweiligen Energiebedarf des Unternehmens abgestimmt werden. Durch Förderprogramme und steuerliche Vorteile wird der Einstieg in Solarenergie zudem finanziell erleichtert. Ein gut konzipiertes System optimiert nicht nur die Energieversorgung, sondern maximiert auch die Wirtschaftlichkeit.

Energieautarkie als Teil der Nachhaltigkeitsstrategie

Energieautarkie ist mehr als nur ein finanzieller Vorteil – sie stärkt auch das nachhaltige Profil eines Unternehmens. Betriebe, die auf Solarstrom setzen, reduzieren ihren CO₂-Ausstoß, erfüllen ESG-Kriterien und positionieren sich als umweltbewusste Marktteilnehmer. Diese Nachhaltigkeitsstrategie steigert nicht nur die Wettbewerbsfähigkeit, sondern verbessert auch die öffentliche Wahrnehmung und das Vertrauen von Investoren und Kunden.

Die Zukunft der Energie liegt in der Unabhängigkeit

In einer Welt, die von Energieunsicherheiten und steigenden Kosten geprägt ist, wird Autarkie zur strategischen Antwort für Unternehmen. Sie bietet nicht nur wirtschaftliche Stabilität, sondern signalisiert auch ein tiefes Engagement für Nachhaltigkeit und Innovation. Mit der Kombination aus einer leistungsstarken Solaranlage, Speicherlösungen und einem modernem Energiemanagement können sich Unternehmen zu großen Teilen selbst mit Strom versorgen und dadurch sowohl von ökologischen als auch ökonomischen Vorteilen profitieren.Die Eigenverbrauchsquote ist dabei mehr als nur eine Zahl – sie repräsentiert die Effizienz eines Systems, das Energieflüsse intelligent nutzt. Unternehmen, die ihren Fokus auf Eigenverbrauch und Autarkie legen, machen sich nicht nur unabhängig vom Stromnetz, sondern schaffen auch eine Grundlage für die langfristige Wettbewerbsfähigkeit.

Elevion Green unterstützt Unternehmen mit maßgeschneiderten Lösungen auf ihrem Weg zur energieautarken Zukunft und verbindet dabei Innovation mit nachhaltigem Wachstum. Eine gut geplante Anlage mit den richtigen Technologien ist kein Kostenfaktor, sondern eine Investition in die Zukunft. Durch Autarkie eröffnen sich nicht nur neue Perspektiven für die Energienutzung, sondern auch die Chance, als Vorreiter einer nachhaltigen Transformation wahrgenommen zu werden.